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Während dieser Reise habe ich festgestellt, dass ich kein Indien-Fan bin. Zumindest nicht von dem Teil im Norden, den ich gesehen habe. Eineinhalb Wochen lang staunte ich über die extreme Verschmutzung, das irrsinnige Chaos, den Verkehrswahnsinn, das Heruntergekommene und den Verfall, das hysterische Hupen, die offenen Abwasserkanäle, die Menschen und Tiere, die auf die Straße kackten, das Essen bestehend aus dreimal Curry am Tag, die dreckigen und aggressiven Affen, die zugedröhnten Rikschafahrer, den Gestank und die ganzen Menschenmassen. Ich habe noch nie sowas Intensives erlebt.
Wir fahren 1800 km von Neu-Delhi über Jaipur und Agra nach Varanassi. Wir machen Halt am Taj Mahal. Das ist wie eine Art umgedrehtes Badezimmer. Beim Betreten muss man die Schuhe ausziehen. Tauben brauchen das nicht zu tun. Sie fliegen einfach rein und raus und machen überall auf den Marmor. Wenn sie das in der Küche meiner Mutter machen würden, hätten wir am nächsten Tag Taubeneintopf, aber bei diesem Weltwunder stellte das offenbar kein Problem dar. Das Gelände des Taj Mahal sieht sehr gepflegt aus. Aber wenn man zwei Schritte aus dem Tor hinausgeht, ist man wieder mitten in der Apokalypse.
Auf halber Strecke, irgendwo inmitten der Millionenstadt Jaipur, klopfe ich dem Fahrer unseres Busses auf die Schulter. Ob er mal kurz stoppen könnte? Kaum bin ich anderthalb Schritte aus dem Bus, stoße ich einen spektakulären Strahl Kotze aus. Enorm! Ich staune. Es hört sich an, als würde ich einen Eimer Wasser auf den Bürgersteig auskippen. Es kommt in etwa drei Wellen. Was die lustigen Micky-Maus-Ohren für Disneyland sind, ist eine Lebensmittelvergiftung für Indien. Ich stehe da mit den Händen auf den Knien, um halb sieben Uhr morgens, bei 35 Grad, schaue nach links und sehe in etwa vier Metern Entfernung drei Kühe, die friedlich aus dem offenen Abwasserkanal fressen. Ich denke nur: 'Zeit für ein Minzbonbon'. Unsere Reise endet in Varanassi, der heiligsten Stadt Indiens. Alle Straßen hier sind zwei Meter breit. Wirklich alle Straßen. Das gesamte gesellschaftliche Leben spielt sich in diesen Straßen ab. Dazu gehören offene Abwasserkanäle, räudig-grünliche Hunde, kackende Kinder, kochende Menschen, Kühe, die den Müll fressen, und hupende Motorroller, die Vollgas geben. Ziemlich intensiv...
Our journey ends in Varanassi, India's holiest city. All the streets here are two metres wide. Literally all of them. All social life takes place in these streets. Including open sewers, scurvy greenish dogs, children defecating, people cooking, cows eating rubbish and scooters honking at full speed. Pretty intense...
Das Foto, das wir letztlich für die Werbekampagne ausgewählt haben, wurde in Varanassi am Ganges, aufgenommen. Es war der allerletzte Tag, um sieben Uhr morgens, und mir rinnen wieder die Schweißperlen über den Körper. Ich laufe in Kleidung herum, die ich schon seit Tagen trage. Auf einer Reise wie dieser weiß man nie, wann man auf einen schönen Ort oder schönes Licht stoßen wird. Deshalb behalte ich meistens meine Fotoklamotte an, um sofort loslegen zu können. Ich hab mich also nicht unbedingt super frisch gefühlt. Ich hatte auch tagelang nichts mehr gegessen vor lauter Elend, ABER: Das Foto sieht wunderschön, entspannt und romantisch aus. Elmar, der Fotograf, ist echt ein Wunderknabe. Was für ein verrücktes Land...
Wenn wir für unsere Kampagne unterwegs sind, machen wir so einiges mit. Die Kampagnenfotos sind immer superschön, aber die Realität sieht oft anders aus.... Hier sind einige Schnappschüsse, die wir während unserer Reise gemacht haben. Wenn Sie sie anklicken, können Sie nachlesen, was darauf genau zu sehen ist.
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