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Im Oman landet man im Gefängnis, wenn man was Schlechtes über den Sultan sagt, und man bekommt eine Geldstrafe von 25 €, wenn man mit einem dreckigen Auto durch die Gegend fährt. Wenn man während des Ramadans eine Flasche Wasser auf der Straße trinkt, auch als Nicht-Muslim, kommt man für 10 Tage ins Gefängnis. Am Samstagmorgen besuchen wir einen großen Markt in Nizwa. Dort sind nur Männer und Jungen unterwegs. Nach Aussage unseres Reiseführers, der sehr aufgeschlossen rüberkommt, ist es für die Frauen zu heiß. Einheimische Frauen sind auf den Straßen nicht zu sehen. Auf fast jeder Fernreise werde ich wieder daran erinnert, dass unsere freie Lebensweise gar nicht so selbstverständlich ist.
Eines der Naturphänomene, für die wir in den Oman reisen, sind die Wadis. Ein Wadi ist ein üppig bewachsenes Flussbett in einer ansonsten knochentrockenen Wüstenlandschaft. Der periodisch fließende Fluss und das wenige Grund- und Regenwasser, das es hier gibt, verwandeln das Flusstal in eine oasenartige Umgebung. Der Kontrast zwischen der Trockenheit und dem Grün ist einfach wunderschön. Als wir durch unser erstes Wadi gehen, fragt unser Reiseführer, ob es in den Niederlanden auch Wadis gibt. Ich bejahe und sage, dass wir sogar Seehunde in unserem Wadi haben. Dann erkläre ich ihm aber etwas ernster, dass unser Land ein einziges großes flaches Wadi ist.
Eine kleine praktische Sache, an die ich mich erst noch gewöhnen muss, sind die Toiletten. Im Oman tragen sowohl Männer als auch Frauen lange Gewänder. Auf den Schildern, die anzeigen, welche Toilette für wen ist, sind nur Figuren mit langen Kleidern abgebildet. Erst wenn man genauer hinschaut, kann man sehen, dass der Mann ein kleines omanisches Schwert trägt und die Frau nicht.
Am vorletzten Tag stolpere ich während eines Fotoshootings. Ich falle nicht mal besonders schwer, aber mit meiner rechten Hand genau in einen Dornenbusch mit grillspießlangen Stacheln. Meine Hand fühlt sich an, als hätte ich sie in ein Wespennest gesteckt. Während ich die Stacheln aus meiner Hand und meinem Arm ziehe, halten die anderen ein paar Jungs auf einem Motorrad an. Nicht um Erste Hilfe zu leisten oder so, sondern um zu fragen, ob ich mit dem Motorrad den Berg hinauf- und hinunterfahren könnte, um ein paar Videoaufnahmen zu machen. Ich spüre, dass meine Hand immer noch voller Stacheln ist, aber die Show muss weitergehen! Am Abend im Hotel ziehe ich mir mindestens 10 weitere Stacheln aus der Hand. Ich hatte noch nie einen so intensiven Kontakt mit einer Pflanze. Nach 24 Stunden verwandeln sich die roten Flecken in Entzündungen, die immer mehr anschwellen. Drei Wochen nach meinem „Buschtauchgang“ ziehe ich endlich den letzten Stachel aus meiner Handfläche.
In der Nähe von Maskat entstehen auch drei Fotos in Anwesenheit von Katja Schuurman. Das dritte Foto machen wir in einem kleinen Fischerdorf am Golf von Oman. Unser Reiseführer, der den ganzen Tag in seinem weißen Dischdascha-Gewand unterwegs ist, fragt, ob wir uns im Auto umziehen wollen. Ich zwänge mich in meinem hellblauen Anzug im hinteren Teil des Autos und warte draußen auf Katja. Als Katja aussteigen will, sagt unsere Reiseleitung: „Nein, bitte ziehen Sie sich im Auto um.“ Das Dumme ist nur, dass Katja sich bereits umgezogen hat. Ihre Hotpants sind so kurz, dass unser Guide denkt, sie stehe in ihrer Unterhose da. Kurz darauf kommt ein älterer Herr vorbei, unser Reiseführer spricht ihn an, der Mann dreht sich zu uns um und sagt: „No problem, go go.“ Wir bekommen die Erlaubnis, trotzdem schnell ein Foto zu machen. Die Stelle, an der wir das Foto machen, eignet sich allerdings nicht für das Video. Kameramann Niels schickt uns in eine hübsche kleine Straße, wo wir für die Kamera auf und ab gehen sollen. Als ich neben Katja stehe und mich auf die Kamera zubewege, blicke ich zufällig zurück. Ein riesiges Minarett ragt über die Straße. Katjas Hotpants mit der Moschee im Hintergrund scheinen mir eine schlechte Kombi zu sein. Alle anderen finden, dass ich mich anstelle, aber ich habe keine Lust auf einen weiteren Medienrummel.
Am Abend des Fotoshootings essen wir im Hotelrestaurant Sushi. Katja bietet mir zwanzig Euro, wenn ich die Schale mit Wasabi in einem Zug leer esse. Ab und zu muss man so etwas im Leben einfach machen. Und sei es nur, um zu zeigen, dass man nicht komplett durchschaubar ist. Wie ein Mafiaboss, der immer freundlich ist und dann plötzlich jemandem eiskalt in den Kopf schießt. Was folgte, waren zwei ziemlich heftige Minuten. Zum ersten Mal in meinem Leben musste ich gleichzeitig niesen und husten. Aber die zwanzig Euro hab ich kassiert.
Floris: „Im Oman habe ich zum ersten Mal in meinem Leben gleichzeitig geniest und gehustet. Anscheinend reagiert der Körper so, wenn man eine Schüssel Wasabi in einem Zug isst. Aber gut, dafür hab ich dann 20 € verdient. Der Oman ist ansonsten ein wunderschönes Land – herrliche grüne Wadis, glühend heiße Wüsten, schöne Zeltlager und eine Wahnsinnskultur.“
Wenn wir für unsere Kampagne unterwegs sind, machen wir so einiges mit. Die Kampagnenfotos sind immer superschön, aber die Realität sieht oft anders aus.... Hier sind einige Schnappschüsse, die wir während unserer Reise gemacht haben. Wenn Sie sie anklicken, können Sie nachlesen, was darauf genau zu sehen ist.
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