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Floris: „Das ist die allererste Zusammenarbeit, die wir mit der Marke Floris van Bommel eingegangen sind. Allerdings haben wir bei dieser Kampagne noch das Van Bommel Logo verwendet, weil Floris van Bommel zu der Zeit noch völlig unbekannt war. Die Marke gab es damals erst seit vier Jahren, sie wurde zwar jede Saison bekannter und jeder mochte sie und fand sie spannend, aber sie war noch längst nicht berühmt. Wie wir überhaupt mit dem Formel-1-Team Benetton in Kontakt kamen, ist eine verrückte Geschichte, aber die erzähle ich ein anderes Mal. Vielleicht nur so viel: Zwei Leute aus unserem Netzwerk hatten eine Wette abgeschlossen. Der eine wettete, er könne eine Partnerschaft mit einem Formel-1-Team abschließen und der andere wettete dagegen, dass er es nicht schaffen würde. Es war also gar nicht lange im Voraus geplant, aber gerade das war auch das Schöne an der Marke Floris van Bommel – und so gesehen an meiner ganzen Karriere in den Anfangstagen. Wir waren Pioniere und haben einfach rumexperimentiert.
Ich erinnere mich noch, wie ich als Marketingverantwortlicher ein Fax erhielt, in dem der Deal ausformuliert war. Unterzeichnet wurde das Fax von Rocco Benetton, dem damaligen Teambesitzer. Es war kein Sponsorendeal, das wäre für uns unbezahlbar gewesen, es war ein ‚Lieferanten‘-Deal. Bei einem ‚Lieferanten‘-Deal liefert man dem Team Produkte und im Gegenzug bekommt man bestimmte Rechte. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, ich bin einfach kein Autoliebhaber. Ich wusste auch nichts über die Formel 1, geschweige denn, dass ich wusste, wie wichtig sie ist und wie viel Einfluss sie haben würde. Aber der Deal war so ganz in Ordnung. Wir mussten Schuhe, Gürtel und Taschen für das gesamte Team liefern. So ein Team ist ganz schön groß, aber am Ende war es doch machbar. Mein älterer Bruder und ich beschlossen also ziemlich impulsiv und ohne Masterplan, den Deal zu machen.
Teil des Deals war, dass wir das Logo des Bennetton-Formel-1-Teams nutzen durften, um eine Schuhlinie zu bewerben. Wir hatten bereits einen sportlichen Floris van Bommel-Schuh in petto, der dafür geeignet war und haben wir ihn in ‚Formel 1‘-Schuh umbenannt. An dem Tag, an dem wir die Pressemitteilung verschickt hatten, klingelte das Telefon ununterbrochen. Abends wurden Satellitenautos für Nachrichtensendungen vor unserer Fabrik geparkt und am nächsten Tag waren wir in jeder überregionalen Zeitung auf der Titelseite: „Van Bommel geht zur Formel 1“ – das hatte ich als Marketing-Chef auf jeden Fall nicht erwartet.
Am Ende haben wir die Zusammenarbeit drei Jahre lang aufrechterhalten. Der ‚Formel 1‘-Schuh war unser bis dahin meistverkaufter Schuh und gab unserem Unternehmen in Sachen Image einen ordentlichen Boost. Und in der Zwischenzeit haben mein Bruder und ich einige großartige Abenteuer in der Formel-1-Welt erlebt. Wir haben den Produktionsort der Rennwagen in England besucht, wir waren bei der Präsentation der neuen Autos in der Renault-Zentrale in Paris dabei, und wir waren zum Abendessen mit dem Kapitän der Renault-Formel-1-Familie auf den Champs-Élysées in Paris eingeladen. Während des Essens wurden wir als einer der kleinsten Partner gekonnt hinter einem Pflanzkübel neben der Tür zur Küche platziert. Die großen Sponsoren saßen an schönen Tischen mit Teamchef Flavio Briatore, den Hauptfahrern oder den Chefkonstrukteuren als Tischnachbarn. Je weniger wichtig man als Partner war, desto weniger wichtig war auch der Sitznachbar aus dem Formel 1-Team, der mit einem am Tisch saß. Wir waren mit dem 6. Testfahrer an einem Tisch. Dass das Fernando Alonso war, der später zweimal Weltmeister wurde, ist rückblickend natürlich eine ziemlich coole Geschichte.“
“,,An dem Tag, an dem wir die Pressemitteilung verschickt hatten, klingelte das Telefon ununterbrochen. Abends wurden Satellitenautos für Nachrichtensendungen vor unserer Fabrik geparkt und am nächsten Tag waren wir in jeder überregionalen Zeitung auf der Titelseite."”
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